GUIDES

Einführung: Kriegsrösser & berittener Kampf

Worum gehts?

Mit der Erweiterung Die Reiter von Rohan wurde ein komplett neues Feature eingeführt, welches das Kämpfen vom Pferderücken aus ermöglicht bzw. z.T. auch erfordert. Das ist allerdings nur (!) mit einem Kriegsross möglich. Kriegsrösser unterscheiden sich nicht nur in ihrer Erscheinung, sondern auch bezüglich ihrer Fähigkeiten von den normalen Pferden im Spiel (Genaueres dazu später). Dieser Aspekt wird zwar erst ab Level 76 relevant, jedoch muss sich spätestens dann jeder Spieler zumindest grundlegend damit auseinandersetzen, weil es in den Epos eingebettet ist und somit gar nicht gänzlich umgangen werden kann. Berittener Kampf erfordert nicht nur einen anderen, viel dynamischeren Kampfstil als das Kämpfen zufuß – man hat auch viele Möglichkeiten, sich bzw. sein Kriegsross zu spezialisieren. Informationen dazu sind im Internet bisher weit verstreut und rar. Deshalb soll euch hier ein kleiner Überblick den Einstieg erleichtern.

Wann und wo habe ich mit berittenem Kampf zu tun?

Wie bereits erwähnt, kommt ihr erst ab Level 76 wirklich damit in Berührung. Es gibt im Prinzip zwei Wege dorthin: entweder ihr seid im Epos entsprechend weit fortgeschritten (Band III, Buch 8, Kapitel 1 "Auf in die Steppe") oder aber ihr erreicht Level 76, seid aber im Epos noch nicht soweit. In dem Fall flattert euch ein Briefchen ins Postfach, indem ihr eingeladen werdet, nach Langhold zu kommen und die Questreihe zu starten, an deren Ende ihr über euer eigenes Kriegsross verfügen werdet. Zwar könnt ihr es dann überall dort reiten, wo ihr auch ein normales Pferd nehmen könntet (also zumeist lediglich nicht drinnen und nicht in Moria), kämpfen und Rohstoffe abbauen ohne abzusitzen könnt ihr aber nur in den Gebieten ab Rohan (d.h. Ost-Rohan, West-Rohan & West Gondor). In diesen Gebieten gibt es zum Teil (Epos-/Aufgaben-)Instanzen, die berittenen Kampf erfordern. Vor allem aber kommen dort viele Gegner in Gestalt von Kampfgruppen vor. Diese sind teilweise selbst beritten, in jedem Fall aber in ihrer Stärke und Wendigkeit auf einen berittenen Kampf ausgelegt (mehr Details dazu findet ihr im Abschnitt “Kampfgruppen”).

Kriegsrösser

In HdRO gibt es zwei Grundkategorien von Rössern: solche, auf denen man nur herumreiten kann und solche, mit denen man tatsächlich auch kämpfen kann. Um letzteren Typ Ross geht es in diesem Guide.

Zu Beginn könnt ihr aus 3 Rosstypen auswählen: leicht, mittel oder schwer.
Beschreibung für ein mittleres Kriegsross.

Welchen Rosstyp soll ich überhaupt wählen?

Kriegsrösser sind in drei Grundtypen verfügbar: leicht, mittel und schwer. Sie verfügen größtenteils über die gleichen skillbaren Fähigkeiten, unterscheiden sich aber in ihrer Grundausrichtung. Das leichte Ross z.B. ist besonders wendig, aber bei Weitem nicht so robust wie das Schwere. Genau genommen ist ein Ross nicht auf ein seiner Klasse entsprechendes Zaumzeug festgelegt  (“leicht”, "mittel" oder “schwer”), sondern kann jedes Zaumzeug tragen, wobei diese allerdings verschiedene Attribute (vgl. Abschnitt "Das Ross anpassen -> Zaumzeuge) haben und unterschiedlich wirksam sind. Jeder Spieler hat auch standardmäßig nur ein einziges Kriegsross, kann aber (wenn er verschiedene Zaumzeuge dafür hat) im Prinzip beliebig zwischen Rosskonfigurationen wechseln. Für die Auswahl gibt es, wie so oft, kein Patentrezept – letztlich muss jeder Spieler das Ross finden, mit dem er am besten klarkommt. Eine oftmals angewandte Faustregel schlägt allerdings vor, das Ross passend zur eigenen Rüstungsklasse zu wählen. Klar, wenn das Ross des Tanks nach 2 Hieben down ist, ist das nicht unbedingt zielführend^^. Dennoch ist es weitestgehend einfach eine Frage der persönlichen Vorliebe.

Die Reittier-Leiste zeigt euch diverse Informationen zu eurem Kriegsross an.

Die Reittier-Leiste

Sobald ihr euer eigenes Kriegsross habt, erscheint in eurem Interface ein neues Fenster, das quasi das Charakterportrait eures Rosses ist und ähnlich eures eigenen Portraits einige Dinge anzeigt. Diese sogenannte “Reittier-Leiste” könnt ihr auf eurem Screen beliebig verschieben. Es ist jedoch von Vorteil, sie so zu legen, dass ihr sie immer im Blick habt – dort seht ihr nämlich ein paar nicht ganz unwichtige Werte: zunächst natürlich die Moral- und Kraftwerte, wie ihr sie auch schon von euren Chars und Begleittieren kennt. Kriegsrösser sind wesentlich robuster als reguläre Pferde, aber ist die Moral (die hier "Ausdauer" heißt) aufgebraucht, fliegt ihr auch von diesem Pferd. Der eingehende Schaden wird dabei in etwa nach einem Schlüssel von 70:30 zwischen euch und dem Pferd aufgeteilt. Kraft wird gebraucht, um die verschiedenen Fertigkeiten auszuführen. In der Regel verbraucht die Ausführung der verschiedenen Fertigkeiten sowohl eure Kraft, als auch die des Pferdes, wobei die Rosskraft in der Regel deutlich schneller aufgebraucht ist (weshalb es sich z.B. lohnt, Rosskraft-regenerierende Fertigkeiten auf Cooldown zu drücken). Hat das Ross keine Kraft mehr übrig, dann seid ihr weitestgehend handlungsunfähig. Unter dem Kraftbalken seht ihr einen weiteren Balken, der den Wutlevel eures Rosses darstellt. Wenn ihr ein wenig herumprobiert, werdet ihr feststellen, dass sich dieser durch Reiten füllt. Das geschieht sowohl über zurückgelegte Strecke, als auch über Tempo. In vollem Galopp geht es also wesentlich schneller ;) Das im Auge zu behalten ist deshalb wichtig, weil die Wucht eures Angriffs kongruent zum Wutlevel eures Rosses ist. Es gilt also: mehr Wut = mehr Wirkung. Deshalb ist es ratsam, den Einsatz eurer Fertigkeiten entsprechend zu timen und den Wutlevel mittels ständiger Bewegung hoch zu halten.

Zusätzlich zeigt die Reittier-Leiste auch die Geschwindigkeit an, mit der ihr unterwegs seid und macht euch außerdem durch einen grün hinterlegten Pferdekopf darauf aufmerksam, falls ihr noch Skillpunkte fürs Ross zu vergeben habt.

Reiten 2.0: Kriegsrösser funktionieren anders ;)

Die Steuerung eines Kriegsrosses ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, weil es auf dieselben Steuerungsbefehle anders reagiert als ein normales Ross. Kriegsrösser halten von ganz allein die Geschwindigkeit, auf die man zuletzt beschleunigt oder abgebremst hat. Dadurch entfällt einerseits der kontinuierliche Vorwärtsbefehl, andererseits muss man ein Kriegsross aber aktiv anhalten, weil es ja nicht von allein stehen bleibt. Dieser automatische Vorwärtstrieb führt auch zu erheblichem Driften in Kurven, das man aber mit etwas Übung gut in den Griff bekommen kann. Um das eigene Kriegsross zu bekommen, muss man sowieso eine Trainigssequenz auf dem Turnierplatz in Harwick absolvieren, die einem erste Übung in Steuerung und Angriffen vom Pferderücken aus verschafft.

Das Auf- und Absitzen funktioniert wie gehabt entweder per Klick auf das Icon oder mittels eines vorher unter Optionen -> Tastenbelegung festgelegten Schnellbefehls. Auch die Befehlstasten zur Steuerung sind die gleichen wie zuvor: WASD bzw. die entsprechenden Pfeiltasten. Eine Besonderheit kann man hier noch mit der Shift-Taste nutzen (die ja normalerweise zwischen gehen und laufen umschaltet): weil in Kriegsrössern mehrere vordefinierte Geschwindigkeitsstufen angelegt sind, lässt es sich durch Drücken der Shift-Taste bequem, schnell und genau zwischen Schritt, Trab, Handgallopp und Gallopp wechseln. Mit der Gravis/Akut-Taste vollführt man eine Vollbremsung auf dem Punkt.

Je nach Bedarf könnt ihr auf eurem Kriegsross in einer von drei Haltungen unterwegs sein, die ihr auch jederzeit wechseln könnt. Dazu mehr im Abschnitt “das Ross spezialisieren”.

Grundattribute des Kriegsrosses

Kriegsrösser haben ebenso wie die Chars einige Grundattribute, die für bestimmte Effekte zuständig sind. Hier ein knapper Überblick über die Grundstats und deren Wirkungsweise:

Ausdauer / Kraft Die Ausdauer des Kriegsrosses entspricht der Moral bei Chars. Kraft ist einfach gleichzusetzen mit unserer Kraft. Eure Reittier-Fertigkeiten verbrauchen oftmals sowohl eure eigene Kraft als auch die des Rosses. Bedenkt das, wenn ihr euch in berittene Kämpfe begebt.
Rüstung Ist genauso wie unser Rüstungswert. Der eingehende Schaden, wird durch einen höheren Rüstungswert verringert.
Stärke Stärke erhöht die Werte für Blocken und physische Beherrschung. Weiterhin sorgt es für die Ausdauer-Regeneration außerhalb des Kampfes und für Kraft-Regeneration innerhalb und außerhalb des Kampfes.
Beweglichkeit Hier werden taktische Beherrschung, Wendegeschwindigkeit und Ausweichwahrscheinlichkeit des Rosses gesteigert. Außerdem steigt mit einem höheren Beweglichkeitswert die Ausdauer-Regeneration innerhalb und außerhalb des Kampfes, sowie die Kraft-Regeneration außerhalb des Kampfes. Beweglichkeit ist also das Gegenstück zur Kriegsross-Stärke.
Wendigkeit Je höher dieser Wert ist, desto schneller wendet euer Pferd. Besonders bei schweren und auch mittleren Pferden wichtig.
Beschleunigung Mit diesem Wert erreicht ihr schneller eure maximale Geschwindigkeit (und füllt somit auch schneller euren Wutbalken auf).
Maximal-Geschwindigkeit Dieser Wert ist bei leichten Rössern standardmäßig am höhsten, bei schweren am niedrigsten. Höher als 16 mps geht es allerdings bei keinem Kriegsross.
Unter der Registerkarte "Werte" seht ihr einige wichtige Grundinformationen, wie z.B. den Levelbalken eures Rosses und dessen Grundwerte.
Innerhalb dieser drei Skillbäume könnt ihr die legendärpunkte eures Rosses vergeben. Jeder schließt mit einer besonderen Fertigkeit ab, die nur ausgelöst werden kann, wenn die entsprechende Haltung aktiv ist. Im grünen Feld weiter oben könnt ihr außerdem die Grundattribute eures Rosses verbessern.
Das legendäre Zaumzeug ist sozusagen die "Waffe" eures Rosses und kann genauso gelevelt, getradet und mit Relikten aufgewertet werden wie eure legendären Waffen.

Das Ross spezialisieren...

Ähnlich wie euer Char ein Charakterpanel hat, verfügt euer Ross nun über ein eigenes Panel, das ihr mit Shift+M oder durch klicken auf das Rossportrait in der Reittier-Leiste öffnen könnt. Über dieses Panel nehmt ihr alle Veränderungen am Ross vor. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, hat das Panel 3 Registerkarten (Werte, Aussehen und Eigenschaften). Werte gibt die Grundinfos an, Aussehen ist des Rosses “Kleiderkammer” und unter Eigenschaften findet ihr die Skillbäume (Genaueres siehe unten).

 

 

Die Anpassung des Rosses funktioniert im Prinzip genauso wie die eures Charakters. Kriegsrösser sammeln durch Kämpfe, Quests und einige Aufträge eigene Erfahrungspunkte (sog. “Ross-EP”). Mit jedem Level-up des Rosses werden Skillpunkte freigeschaltet, die ihr dann in drei Skillbäumen für Fähigkeiten und Statverbesserungen einsetzen könnt (wie bei eurem Char entscheidet ihr euch in der Regel für eine Hauptlinie, könnt aber in den anderen Linien auch skillen). Zusätzlich gibt es noch eine Leiste für die Grundattribute des Pferdes (im Pferdemenü die grüne Leiste), wo ihr diese – ebenfalls mittels der verdienten Skillpunkte – upgraden könnt. Nehmt euch am besten ein wenig Zeit, euch die verschiedenen Fertigkeiten und ihre Wirkungsweisen in Ruhe durchzulesen und entscheidet dann, wofür ihr wieviele Punkte traden wollt. Bedenkt auch, dass es z.B. keinen Sinn macht, die Abschlussfähigkeit “Schildwall” des gelben Baums zu skillen, wenn ihr fast immer auf rot unterwegs seid (diese Abschlussfertigkeiten sind an die Haltung gekoppelt und werden dann logischerweise gar nicht ausgelöst). Wenn euer Ross Level 50 erreicht hat ist es ausgelevelt und wird sich nicht mehr weiterentwickeln. Deshalb werdet ihr in der Skillung Prioritäten setzen müssen. Euch stehen 77 Skillpunkte zur Verfügung, eine komplette Skillung kostet aber 94 bzw. 95 Skillpunkte (beim leichten Ross kostet sie tatsächlich einen Punkt weniger).

 

 

Die drei verfügbaren Haltungen legen verschiedene Schwerpunkte: Die blaueHaltung “Rohirrim” konzentriert sich auf Verteidigung und Schadensvermeidung, indem sie eure Ausweichen-Quote erhöht und zugleich eure Kraftkosten senkt. Die gelbe Haltung (“Riddermark”) enthält viele typische Supporter Fähigkeiten und Buffs und ist außerdem nebenbei bemerkt der am leichtesten steuerbare Modus, weshalb sie sich gut als “Reisehaltung” eignet. Die rote Haltung (“Morgenröte”) ist am offensivsten ausgerichtet: sie erhöht den ausgehenden Schaden mittels Blutungen, kritischen Treffern, etc. und verfügt auch über einen “direkten Schaden durch Morgenröte Haltung”-Bonus. Dieser Wert kann durch die Legendärpunkte des Zaumzeugs noch erheblich gesteigert werden. Jeder Haltung ist auch ein Skillbaum mit einer speziellen Abschlussfertigkeit zugeordnet, weshalb es je nach Spezialisierung durchaus Sinn machen kann, im Kampf nicht unbedingt auf Morgenröte zu schalten. Grob könnte man sagen, dass blau die Tankhaltung, rot die DD-Haltung und gelb die Supporterhaltung ist.

Wie euch vielleicht auf dem Bild aufgefallen ist, sind standardmäßig zwei Slots freigeschaltet. Ihr könnt also auch einfach zwei verschiedene Skillungen für euer Ross anlegen und dann je nach Situation jederzeit umskillen. Das funktioniert genauso, wie ihr ja auch bei eurem Char jederzeit (außer im Kampf) beispielsweise zwischen roter und blauer Haltung wechseln könnt.

     

     

Noch weiter könnt ihr euer Ross über das legendäre Zaumzeug optimieren. Das Erste (ein 2. Zeitalter Zaumzeug des Levels 85) bekommt ihr als Eposquestbelohnung, Gildenschneider können euch aber auch 85er und 95er Zaumzeuge jeder Spezifikation und jeden Zeitalters anfertigen. Der Zaum taucht in eurem Fenster für legendäre Gegenstände neben euren Waffen bzw. Büchern auf und levelt auch auf die gleiche Weise wie diese. Ihr könnt darauf genauso Legendärpunkte vergeben und spezielle Zaumzeugrelikte ausrüsten. Damit lassen sich z.B. der Wutbonus oder die Rosskraft noch weiter steigern oder auch direkter Schaden der Morgenröte-Haltung ausrüsten und vieles mehr. Im Prinzip ist das legendäre Zaumzeug nichts anderes als die legendäre Waffe eures Rosses und genau so könnt ihr es auch behandeln. (Klick mich, ich bin ein Link zu Earas Guide über legendäre Waffen)

Es gibt legendäre Zaumzeuge genau wie die legendären Waffen in Levelbereichen (85/95) und jeweils als 1./2./3. Zeitalter-Zaum. Zusätzlich sind diese als leichte, mittlere und schwere Zaumzeuge verfügbar. Auf jedem Zaumzeug befindet sich von Anfang an ein Attribut, mit dem ein Bonus auf Wutlevel gesteigert werden kann. Wie bereits erwähnt, kann jede Gewichtsklasse auch die Zaumzeuge jeder anderen Gewichtsklasse tragen. Das ist aber nicht unbedingt ratsam, weil die Hauptattribute, die man auf diesen finden kann (immer 3 aus einem Pool von 6 Verfügbaren), spezifisch sind und einfach "ausfallen", wenn das Pferd nicht dazu passt. Die Nebenattribute jedoch sind uneingeschränkt verteilbar und nutzbar.Als Kopfstat ist auf jedem Zaumzeug ein steigerbarer Wutbonus drauf. Es macht Sinn, diesen weit hochzuziehen, da Wut ja direkt die Durchschlagskraft eures Angriffs bzw. eurer Heilung beeinflusst. Wenn ihr nun aber eure Legendärpunkte vergebt, beachtet, dass der Wutbonus bei einem Wert von 7.5% gedeckelt ist. Alles, was darüber hinaus getradet wird ist  also zum sprichwörtlichen Fenster hinausgeworfen...


Reguläre Waffenrelikte können nicht auf Zaumzeuge verwendet werden. Stattdessen braucht ihr spezielle Reittier-Relikte. Diese sind etwas schwieriger zu bekommen, da Zaumzeuge beim Zerlegen leider nur die "normalen" Relikte ergeben. Aber es ist nicht unmöglich ;) Ihr könnt diese Spezialrelikte zum Beispiel bei einen Reliktmeister mittels Reliktfertigung selbst herstellen. Die "Insignie" (entspricht dem klassischen hangefertigten Relikt auf den Waffen) wird wie gewohnt bei der Gilde durch ein handwerkliches Tauschitem erworben. Es sei hier angemerkt, dass Relikte zwar einen sehr deutlichen Unterschied im Hinblick auf die Kampfeffektivität machen, aber auch relativ teuer in der Anschaffung sind. Da der berittene Kampf zumindest derzeit eher ein Randbereich des täglichen Spielens ist, sollte sich jeder einmal überlegen, wieviel er darin investieren möchte.

[Bild: Reliktfertigungsfenster mit Reittierrelikten]

Ross-Zierwerk: das Erscheinungsbild verändern

Wenn ihr euer Ross erhaltet, ist es standardmäßig einfach schmutzigweiß und blank. Ihr habt aber viele Möglichkeiten, das Aussehen etwas aufzupeppen ;) Dazu schaut euch mal im Rossmenü die Registerkarte “Aussehen” an. Dort seht ihr mittig eine Vorschau wie die in eurer eigenen Kleiderkammer. Über und unter dem Ross sind zwei Reihen mit Zierwerksfeldern für unterschiedliche Bereiche. Dort können zum Beispiel Fell- und Langhaarfarben verändert werden. Diese müsst ihr im Vier-Nuancen-Pack im Shop oder (selten!) als Belohnung für besiegte Kampfgruppen finden. Die weiteren Felder sind Slots für Zierwerkssets wie z.B. Sättel, Schabracken, Gamaschen, etc. Solche Dinge bekommt ihr manchmal als Questbelohnung, als Zusatz zu einem Pferd aus dem Shop oder auch bei Tauschhändlern auf Festen. Diese Items sind auch einfärbbar. Alle dafür geeigneten Zierwerksitems, die ihr eingelesen habt, findet ihr links in einem drop-down menu und könnt sie von dort herüberziehen und anprobieren bzw. anlegen. Um etwas tatsächlich für alle sichtbar anzulegen, müsst ihr natürlich noch den “Anwenden” Button klicken. Diese Veränderungen sind jedoch alle rein kosmetisch und haben absolut keinen Einfluss auf die Werte eures Rosses.

Berittener Kampf

Der berittene Kampf legt ganz andere Schwerpunkte als der Kampf zufuß (aber ja, am Ende soll immernoch der Gegner sterben^^) und erfordert daher auch eine andere Strategie. Viele Klassen werden feststellen, dass sie auf dem Pferderücken deutlich weniger DPS/HPS raushauen. Das liegt z.T. daran, dass seit dem Helms Klamm Update beim Aufsitzen fast alle Tugenden deaktiviert werden. Habt ihr also eure Tugenden brav so ausgewählt, dass sie normalerweise euren Schaden bzw. eure Heilung deutlich verstärken, dann werdet ihr jetzt einen deutlichen Unterschied merken. Demgegenüber sind eure Überlebensfähigkeit und eure Kitefähigkeit stark erhöht. Und was, mögt ihr fragen, bedeutet das jetzt für die Kampftechnik konkret? Ganz einfach: das Stichwort lautet Dynamik.

Warum ist die vielzitierte Dynamik so wichtig im berittenen Kampf?

[slideshow: Berittener Kampf Snapshots]

Es ist im berittenen Kampf essentiell wichtig, ständig in Bewegung zu bleiben. Euer Kriegsross absorbiert zwar einen Teil des eingehenden Schadens, aber die Hits, die Kampfgruppen austeilen, sind stark genug, um euch einigermaßen schnell vom Pferd zu holen und dann ziemlich schnell runterzuhauen, wenn ihr in der Range stehen bleibt (Ausnahme: Tank und sein entsprechend schweres Ross). Die logische Lösung heißt also, ganz einfach weniger Schaden an sich heran zu lassen. Das gelingt, indem ihr euren Gegnern immer wieder aus der Range entwischt. Dadurch bekommt ihr weniger Hits ab und könnt zugleich die Cooldownzeit eurer Fertigkeiten dazu nutzen, den Wutbalken wieder aufzuladen. Anders als im Kampf zufuß, müsst ihr den Gegner nicht im Blickfeld haben, um Fertigkeiten loszuwerden, sondern dieser muss sich nur irgendwo in eurer Range befinden. Bogenkämpfer wie meine Jägerin z.B. können (nur zu Pferde!) auch nach hinten schießen. Quasi wie die berüchtigten und gefürchteten skythischen Bogenschützen der Antike :)) Ähnlich ist es bei den anderen Klassen auch. Daher müsst ihr auch nicht rumstehen ;)

Der Wutlevel eures Rosses bestimmt nämlich die Schlagkraft eures Angriffs/Heilskills und diese Wut steigt wie bereits erwähnt mit Bewegung. Also gebt euerm Pferdchen ein wenig Gelegenheit, sich da so richtig schön hereinzusteigern, bevor ihr den nächsten Angriff fahrt. :)

Dazu gibt es scheinbar zwei weiter verbreitete Strategien:a) um den Gegner kreisen. Dadurh nehmt ihr am wenigsten Schaden, da ihr euch im Idealfall nie in der Range des Gegners befindet. Ihr bekommt dabei aber ein wenig Probleme mit dem Wutlevel, der durch die endlose enge Kurve (die ja den Kreis ergibt) relativ niedrig bleiben wird. Taktik b) basiert auf wiederholtes Hindurchreiten, umdrehen und wieder mit Anlauf hindurchreiten. das ist natürlich am einfachsten im Verbund mit einem Tank, der das Ziel schön am Fleck und auf dem Präsentierteller hält, geht aber auch so. Dieses Vorgehen bedeutet zwar minimal mehr eingehenden Schaden, weil ihr euch immer wieder für kurze Zeit in der Nahkampfreichweite eurer Gegner befindet, ermöglicht euch aber auch, selbst mehr Schaden auszuteilen, weil ihr den Wutbalken fast konstant voll halten könnt.

Kampfgruppen

In den Gebieten ab Rohan werden euch immer wieder Gegner in Gestalt von Kampfgruppen begegnen, die in Stärke, Wendigkeit und z.T. auch Anzahl auf den berittenen Kampf ausgelegt sind. Ihr erkennt diese Gegner auf eurer Minimap an einem roten Wappen bzw. dem roten Richtungspfeil. Kommt ihr in die Nähe einer aktiven Kampfgruppe, dann ploppt eine Quest auf, die ihr annehmen könnt.

Die Stärke dieser Gegner variiert nicht nur von Gebiet zu Gebiet (in einem 85er Gebiet sind sie natürlich nicht so stark wie in einem 100er Gebiet), sondern auch innerhalb der einzelnen Regionen. Manche Kampfgruppen sind als Sologegner angelegt, andere für eine Gefährtengruppe gedacht und wieder andere für einen ganzen 12er-Schlachtzug.

Oft bestehen diese Gruppen aus einem Boss und mehreren ihn begleitenden Elitegegnern. Die Quest schließt ab, sobald der Boss tot ist, aber seine Begleiter werden weiter gegen euch kämpfen. Seid ihr in einer Gruppe unterwegs, dann ist es wichtig, dass jeder von euch den Boss mindestens einmal anhittet bevor er down ist, damit auch alle die Belohnungen bekommen. Außerdem solltet ihr euch die Buff-/Debuffleiste der Bosse mal eben anschauen, bevor ihr euch in den Kampf stürzt. Ähnlich wie in Instanzen haben einige davon Besonderheiten, die zu kennen wichtig für den Kampf ist.

Eine Schwierigkeit im berittenen Kampf besteht darin, nicht unnötig zusätzliche Gegner zu pullen. Alle Kampfgruppen bewegen sich nämlich in der freien Welt, sodass zugleich auch die "ganz normalen" Gegner, die da irgenwo in der Landschaft rumstreifen, aktiv sind. Also schön aufpassen, wo ihr da herumturnt, sonst baut ihr euch ganz schnell euren eigenen schlachtzugfähigen Gegnertrupp ;)

Durch das Besiegen von KGs sammelt ihr nicht nur Erfahrungspunkte für euer Ross (bis es ausgelevelt ist), sondern ihr bekommt auch selbst EP und immer auch eine kleine Prämienbox, in der ihr je nach Schwierigkeitsgrad der Gegner zufällige Belohnungen finden könnt. In den verschiedenen Kisten (grün, blau, rot, silber) können zum Beispiel Scherben, Rufmünzen, Ross-Zierwerksgegenstände, Moral-/Krafttränke oder Handwerksressourcen drin sein.

Abschließend: Tipps zur Steigerung der Kampfeffektivität

  • haltet den Wutlevel hoch (= bleibt in Bewegung, wenn ihr nicht grad der Tank seid) und nehmt lieber ein paar Meter mehr mit, als “halb leer” zu feuern
  • timed eure Angriffe möglichst genau (nicht den stärksten Schuss abfeuern, wenn der Wutbalken fast leer ist; diverse Fertigkeiten verstärken einander, wenn sie kombiniert werden)
  • reiht eure Angriffe schon im Anlauf auf, wenn ihr noch außer Reichweite seid, damit ihr dann "vor Ort" schneller reagieren und wenden könnt - eure Fertigkeiten werden dann automatisch ausgeführt, sobald der Gegner in Reichweite ist
  • nutzt die Boni der Sekundärfertigkeiten (z.B. Schnelligkeitsbonus von “Antreiben” oder Durchschlagskrafterhöhung von “Die Augen des Jägers”, Kraftregeneration des Rosses)
  • viele Buffs des regulären Kampfs können auch im berittenen Kampf eingesetzt werden (Essen, Schutz-/Kampfkunden, Feuer-/Lichtöle, u.ä.) und erhöhen so eure Effektivität
  • macht Gebrauch von den verschiedenen Haltungen (Morgenröte, Riddermark, Rohirrim) und wechselt sie gegebenfalls je nach Situation vorübergehend, um ihre Boni zu nutzen.
  • wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid, könnt ihr euch an einen Gefährten anhängen und euch dann auf den Kampf selbst konzentrieren (das ist speziell zu Anfang hilfreich, später wollt ihr vielleicht individueller reiten)
  • rüstet ein Zaumzeug aus und packt wenigstens ein handgefertigtes Relikt drauf – kostet euch fast nix und es macht einen deutlichen Unterschied
  • ein kleiner Trick für längere Kämpfe, in denen euch eventuell die Kraft ausgeht: (wenn ihr gerade nicht die Aggro habt!) sitzt kurz ab und gleich wieder auf - tadaa, ihr werdet sehen, euer Ross ist topfit und wie neu. Es wird nämlich resettet und hat deshalb wieder volle Kraft und Moral ;)
  • passt auf, wo ihr hinreitet ;) Noch ein Dutzend bis dahin unbeteiligt herumstehende Gegner mehr am fröhlichen Gehaue teilhaben zu lassen, kann auch schnell mal schiefgehen...

danke Daef :)